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Wartburg

Eine Burg wie aus dem Bilderbuch
Luftaufnahme der Burg

Die Wartburg ist eng mit vielen wichtigen Ereignissen der Geschichte Deutschlands verbunden.

Die heutige Burg ist größtenteils im 19. Jahrhundert unter Einbeziehung weniger erhaltener Teile neu gebaut worden. Das heutige Erscheinungsbild der Wartburg und ihres Landschaftsparks geht auf den Großherzog Carl Alexander von Sachsen-Weimar-Eisenach zurück.

Die Geschichte der Wartburg

  • Der Ludowinger Ludwig der Springer († 1123) erkor den Berg und die sich zu dem Zeitpunkt wahrscheinlich schon darauf befindliche Befestigung zu seinem Stammsitz. Blöd nur, dass ihm der Berg gar nicht gehörte. Die Sage erzählt, dass der listige Ludwig einen Haufen Erde von seinem Herrschaftsgebiet herbeischaffen ließ. Bei einem Gerichtsprozess schworen seine Ritter ihre Schwerter auf der Wartburg in Ludwigs Erde gesteckt zu haben. So konnte er die Wartburg errichten.
  • 1131 wurde der Sohn Ludwigs des Springers, Ludwig I., von König Lothar III. in den Landgrafenstand erhoben und damit den Herzögen gleichgestellt. Die Annäherung an das deutsche Kaiserhaus der Staufer führte zur Abkehr vom Mainzer Erzbischof. In der Folgezeit expandierten die Landgrafen in Thüringen auf Kosten der Erzbischöfe. Aus dieser Zeit sind nur minimale bauliche Überreste der damaligen Burg erhalten. Wahrscheinlich bestanden wesentliche Teile der Bauten aus Holz.
  • Der letzte Ludowinger, Heinrich Raspe IV., regierte in der Zeit von 1227 bis 1247. Er nutzte die Burg als alleinige Residenz und griff damit quasi der historischen Entwicklung vor.
    Unter Hermann I. (1190–1216) erlebte die Wartburg ihre Blütezeit. Als ein vermögender Förderer der Kunst und Kultur machte er die Burg zu einem Anziehungspunkt für Künstler und zur Hauptstätte der deutschen Dichtung. Vor diesem realen Hintergrund wird sie zum angeblichen Schauplatz des sagenhaften Sängerkrieges.
  • 1228 lebte die ungarische Königstochter Elisabeth als Frau (seit 1227 als Witwe) des Landgrafen Ludwig IV. von Thüringen auf der Wartburg. Ab wann sie dort lebte, ist nicht gesichert. Als ihr Gemahl bei einem Kreuzzug ums Leben kam, widmete sich Elisabeth ganz einem Leben in Armut und im Dienst an den Armen und Kranken.
  • 1247 kam die Burg nach dem thüringischen Erbfolgekrieg in die Hände der Wettiner.
  • 1319 ließ Markgraf Friedrich der Freidige Reparaturarbeiten am Palas und am Bergfried durchführen und in der Kernburg ein großes beheizbares Gebäude errichten. Unter anderem stammt auch der Einbau der Kirche in das Landgrafenhaus (1320) aus dieser Epoche.
  • Ab 1406, nach dem Tode des Landgrafen Balthasar von Thüringen, war die Burg im 15. Jahrhundert nur noch Nebenresidenz.
  • Vom 4. Mai 1521 bis 1. März 1522 weilte Martin Luther auf der Wartburg. Sein Aufenthalt sollte ein Geheimnis bleiben, daher wurde er in dieser Zeit zum „Junker Jörg“. Luthers spartanisch eingerichtetes Quartier war eine kleine Stube über dem ersten Burghof, die zum Kavaliersgefängnis bestimmt war. Hier nutzte er die erzwungene Rast, um sich für künftige theologische Auseinandersetzungen zu wappnen und um das Projekt einer Bibelübersetzung des Neuen Testaments in die deutsche Sprache zu verwirklichen.
  • 1540 wurde der bereits zuvor in Eisenach inhaftierte Täufer Fritz Erbe auf die Wartburg überführt und in einem Kellerverlies im Südturm festgesetzt. Den einzigen Zugang zum Verlies bildete eine Öffnung im Fußboden des Turmmittelgeschosses. Nach mehreren Jahren Kerkerhaft starb Fritz Erbe 1548. Bei Aufräumarbeiten im Jahre 1925 entdeckte der damalige Burgwart Hermann Nebe über dem Felsboden den Namenszug Erbes, der noch von Erbe selbst in das Gestein geritzt worden war. Das vermutliche Grab Erbes wurde im Jahre 2006 unterhalb der Burg gefunden. Heute erinnert eine Gedenktafel am Südturm der Burg an Erbes Schicksal.
  • Seit 1815 beschäftigte sich Goethe mit dem Gedanken, in der Wartburg ein Kunstmuseum einzurichten.
  • 18. Oktober 1817 Die Wartburg wird anlässlich des 300. Jahrestages des Beginns der Reformation und des 4. Jahrestages der Völkerschlacht bei Leipzig Schauplatz des ersten Wartburgfestes.
  • 1838 wurde der Großherzoglich Sachsen-Weimar-Eisenachische Baurat Johann Wilhelm Sältzer mit der Untersuchung der Überreste der Wartburg beauftragt. Seine Entdeckungen gaben den Anstoß zur Wiederherstellung der alten Burgruine.
  • 1853 bis 1859 wurde der neue Bergfried erbaut.
  • 1930 wurde Hans von der Gabelentz Burghauptmann auf der Wartburg. Er begründete das Wartburg-Museum und das Burg-Archiv.
  • 1999 wurde die Wartburg UNESCO-Welterbe.

Quelle: Wikipedia | Wartburg

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