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Mühlburg

Das wohl älteste Gebäude in Thüringen
Die Mühlburg in Thüringen

Auf der Mühlburg befindet sich ein kleines Museum über Töpferei und Hausrat aus dem Mittelalter. Ferne gibt es dort eine Gastronomie mit Erfrischungen und Leckereien.

Der Turm kann zu den Öffnungszeiten bestiegen werden und man hat von ihm eine herrliche Aussicht über dass Thüringer Becken. Selbstverständlich kann man auch die beiden anderen Gleichen sehen.

Zur Geschichte der Burg

Am ersten 1. Mai 704 schenkte der thüringische Herzog Hedan II. das Castello Mulenberge mit Gütern in Mulenberge (Mühlberg), Arnestati (Arnstadt) und Monhora (Großmonra) dem angelsächsischen Missionar Willibrord. Dies ist durch eine Urkunde belegt. Doch wahrscheinlich ist die GEschichte einer befestigten Anlage auf dem Mühlberg weitaus älter und reicht bis in das Jahr 500 zur Frankenzeit zurück.

  • Im Jahre 1000 gelangte die Spornburg in den Besitz der Grafen von Orlamünde.
  • 1088 belagerte Kaiser Heinrich IV. die Burg und gleichzeitig die auf der anderen Talseite liegende Burg Gleichen, allerdings ohne Erfolg.
  • 1130 gelangte die Burg als Teil des Erbes des im Mannesstamm erloschenen Grafengeschlechts von Weimar-Orlamünde zusammen mit Burg Gleichen in den Besitz des Erzbistums Mainz, das das Adelsgeschlecht der Meinharde mit der Mühlburg belehnte.
  • 1140 erhielt Graf Meinhard I. von Mühlberg die Burg als Lehen.
  • 1211 geleitete Graf Meinhard III. als Brautwerber des Thüringer Landgrafen Hermann I., für dessen Sohn Ludwig, die vierjährige (!) Elisabeth von Ungarn zur Wartburg.
  • Die Meinharde, die sich von da an Grafen von Mühlburg nannten, erwarben 1220 die benachbarte Veste Wachsenburg. Sie starben 1242 mit Meinhard III. aus und Mainz zog das erledigte Lehen ein.
    1248 wurde Graf Berthold von Henneberg erster Burghauptmann.
  • 1310 unternahmen die Erfurter einen – allerdings ebenfalls vergeblichen – Angriff auf die Burg und kauften dann die Burg 1357. Sie wurde daraufhin zu einem festen Bollwerk ausgebaut und diente bis 1590, als das Amt Mühlberg an Sachsen-Weimar überging, der Sicherung der Erfurter Handelswege (Kupferstraße).
  • 1375 befehdeten sich der Burgvogt, Edler von Hellbach, und der Burgbesitzer, der Graf von Gleichen (vermutl. Ernst II.).
  • 1521 wurde Hermann von Hoff Schlosshauptmann und begleitet Martin Luther zum Reichstag zu Worms.
  • 1592 erwarb der Herzog von Weimar die Burg und veräußerte sie 1635 an den Herzog von Altenburg.
  • 1665 übernahm wiederum Mainz das Amt mit der inzwischen stark verfallenen Burg, bevor es 1815 als Enklave an das Königreich Preußen gelangte, rings umschlossen von gothaischem Gebiet.
  • 1803 fielen Ort und Burg im Zuge des Reichsdeputationshauptschlusses an Preußen.
  • 1806 kam die Burg unter französische Herrschaft.
  • 1815 ging die Burg wieder an Preußen und mit der Burg Gleichen und weiteren Besitztümern in den Privatbesitz des Generalfeldmarschalls Müffling über.
  • Von 1903 bis 1907 wurde der Bergfried zu einem Aussichtsturm ausgebaut und mit einem Zinnenkranz versehen.
  • Um 1930 gelang es dem damaligen Burgwart, Richard Opel, die Mauerreste der mittelalterlichen Radegundis-Kapelle zu finden, die er mannshoch freilegte.
  • 1945 trug man aus Unwissenheit die Mauern ab, so dass heute nur noch die Grundmauern erkennbar sind.
  • Seit Anfang der 1970er Jahre wird die Burg durch die Mühlberger Bürger allmählich wieder instand gesetzt. Heute beherbergt sie ein kleines Museum und kann besichtigt werden.
  • Im Juni 1987 wurde des 1400. Todestages von Radegundis gedacht und innerhalb der Grundmauern der Kapelle ein Gedenkstein angebracht. Auch im Turm der Mühlberger St.-Lukas-Kirche wurde eine Radegundis-Kapelle eingerichtet, in der alljährlich am Sonntag nach dem 13. August ein ökumenischer Gottesdienst mit anschließender Prozession zur ehemaligen Kapelle auf der Mühlburg stattfindet.

 

Quelle: Wikipedia | Mühlburg (Burg)